Silvester - die arbeitsreichste Nacht für Feuerwehren, Rettungsdienste und Polizei

Viele möchten auf ihr Feuerwerk nicht verzichten und doch birgt es neben teils extrem erhöhten Emissionswerten eine menge Gefahren.
Brennende Balkone, Wohnungen und sogar Häuser - deutschlandweit sind die Feuerwehrwehren und Rettungsdienste in der Silvesternacht am Stärksten gefordert.
Die meisten Brände in der Silvesternacht werden durch den unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht.
Eine besonders große Gefahr geht von in Deutschland nicht zugelassenen Knallkörper, die illegal eingeführt oder sogar selbst gebastelt wurden.
Selbst Tage nach Silvester ereignen sich immer wieder schwere Unfälle, bei denen häufig insbesondere Kinder zu Schaden kommen.

Gefahren bereits weit vor der Silvesternacht

In den letzten Jahren wurde immer häufiger beobachtet, dass bereits ein, zwei Wochen vor Silvester in einigen Gegenden geböllert wird. Nicht nur, dass dies verboten ist, es kann lebensgefährlich sein.
Hier werden häufig überlagerte Knallkörper aus dem Vorjahr oder illegales Feuerwerk/Chinabölller genutzt, die zu schwersten Verletzungen führen können.

Erhöhte CO2-Belastung durch Feuerwerk - Natur im Schockzustand

Alle machen sich das ganze Jahr über Gedanken darüber, wie man die CO2-Belastungen senken könnte. Viele gehen auf die Straße, um für den Umweltschutz zu protestieren, fordern beispielsweise umweltfreundlichere Autos oder wollen diese sogar ganz verbieten, um dem Umweltgedanken gerecht zu werden.

Erhöhte Feinstabbelastung: Das Umweltbundesamt hat Zahlen veröffentlicht, schockierend sind. Im Zusammenhang mit dem Silvesterfeuerwerk freigesetzte Emission ist die PM-Belastung besonders an den Stunden nach Mitternacht mit Werten von bis zu mehreren 1.000 Mikrogramm pro Kubikmeter im Stundenmittel extrem hoch. Dies belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit des Menschen.
(Quelle: umweltbundesamt.de)

Verstörte Tierwelt: Die Silvesternacht stellt für die meisten Wild- und Haustiere eine extreme Stressbelastung dar, die einige der Lebewesen leider nicht überstehen. Gern wird argumentiert, dass Tiere das verkraften müssten, da es auch hin und wieder gewittert. Ein Argument, das hinkt, denn ein Gewitter istnie so heftig, wie ein Silvesterfeuerwerk.
Sie haben Haustiere, die Silvester gestresst sind? Der Deutsche Tierschutzbund hat auf seiner Seite einige Tipps zusammengestellt, wie Sie ihre Haustiere auf den Silvesterstress vorbereiten können: tierschutzbund.de

Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier

  1. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf eigene Raketen/Böller und überlassen Sie das den Profis.
  2. Verwenden Sie nur an zugelassenen Plätzen Raketen/Böller. In vielen Städten und Gemeinden gibt es bereiche, an denen Silvesterfeuerwerk generell untersagt ist.
    Das Abbrennen von Böllern ist generell in unmittelbarer Nähe von bspw. Altenheimen verboten.
  3. Verwenden Sie Raketen/Böller ausschließlich in dem dafür zugelassenen Zeitraum.
  4. Raketen und Böller (Feuerwekrskörper) sind Sprengstoff! Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren niemals damit hantieren.
  5. Beachten Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung der Hersteller.
  6. Verwenden Sie Feuerwerk nicht in geschlossenen Räumen. Starten Sie keine Raketen aus dem Fenster oder vom Balkon aus.
  7. Nehmen Sie nach dem Anzünden einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein.
  8. Werfen Sie gezündete Raketen/Böller nicht blindlinks weg und zielen Sie damit niemals auf Menschen oder Tiere.
  9. Zünden Sie nicht gezündete Feuerwerkskörper ("Blindgänger") niemals nochmal an.
  10. Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her. Auch der Zusammenbau mehrerer Raketen/Böller stellt eine erhöhte Verletzungsgefahr dar.
  11. Bewahren Sie Feuerwerkskörper nur so auf, dass keine Selbstentzündnung möglich ist. Tragen Sie Feuerwerk niemals am Körper, bspw. in Jacken- oder Hosentaschen.
  12. Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahren. Halten Sie Türen und Fenster geschlossen.
    Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkon und Terrasse.
  13. Behindern Sie keine Einsatzkräfte, wie Feuerwehr Rettungsdienst und Polizei.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist doch etwas passiert

  • Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie überlegt.
  • Wählen Sie bei einem Brand oder Unfall sofort den Notruf 112 und fordern Sie Hilfe an.
    Nur eine schnelle Meldung bietet Gewähr für effektive Hilfe.
  • Unternehmen Sie nur eigene Löschversuche, wenn Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen.
  • Bei Brandverletzungen sofort mit Wasser kühlen, notfalls sofort einen Arzt verständigen oder aufsuchen.
  • Den Gefahrenbereich verlassen.
  • Fenster und Türen schließen.
  • Die Nachbarn warnen.
  • Weisen Sie die eintreffenden Einsatzkräfte ein.
  • Sollte der Treppenraum verraucht sein, bleiben Sie in Ihrer Wohnung und machen Sie die Feuerwehr auf sich aufmerksam.

 

Wir wünschen Ihnen und uns einen geruhsamen Jahreswechsel!